Akupunktur: Migräne Vorbeugung und Linderung von Anfällen und Schmerzen

In Deutschland leidet etwa jeder Zehnte unter Migräne. Neben den typischen einseitigen Kopfschmerz-Attacken leiden die meisten während ihrer Migräneanfälle auch unter Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit. Zwar können frei verkäufliche Schmerzmittel und spezielle Migränemedikamente die Schmerzen lindern, trotzdem setzt eine Migräne Betroffene während ihrer Dauer von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen oft vollkommen außer Gefecht.

Gerade für Menschen mit besonders langen oder intensiven Migräneanfällen ist daher die Migräne Vorbeugung besonders wichtig. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Medikamenten, die die Stärke und Länge der Migräne lindern können. Sie gehen aber oft mit entsprechenden Nebenwirkungen einher. Zum Glück gibt es mit der Akupunktur eine natürliche und nebenwirkungsfreie Alternative.

Was ist Migräne und wie entsteht sie?

Migräne ist der Überbegriff für verschiedene Arten von Kopfschmerz-Attacken. Das Hauptsymptom eines Migräneanfalls sind einseitige, pulsierende Spannungskopfschmerzen, die zwischen einigen Stunden und mehreren Tagen anhalten können. Oft treten sie in Kombination mit Übelkeit und einer Überempfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen auf. Manchmal leiden Migräne Patienten vor den eigentlichen Schmerzen unter Sehstörungen, Kribbel- oder Schwindelgefühlen. Dann spricht man von einer Migräne mit Aura.

Warum genau einige Menschen unter Migräne leiden und andere nicht, ist bisher noch nicht vollständig erforscht. Wahrscheinlich ist sie die Folge einer Übererregung von Nervennetzen, die schließlich zu einer Entzündungsreaktion und Reizung der Blutgefäße im Gehirn führt. Bei der Entstehung eines akuten Migräneanfalls spielen häufig äußere Faktoren eine wichtige Rolle. Zu den wichtigsten Triggern gehören:

  • Stress
  • Schlafmangel
  • Dehydration
  • unregelmäßige Mahlzeiten
  • Hormonschwankungen
  • Wetterumschwünge
  • Medikamente
  • Alkohol

Kann Akupunktur Migräne verhindern?

Ja, Wissenschaftler konnten in zahlreichen Studien die Wirksamkeit von Akupunktur zur Vorbeugung von Migräneanfällen belegen. Daher bewertet auch der iGeL Monitor des medizinischen Dienstes den Nutzen von Akupunktur als Prophylaxe-Therapie von Migräneanfällen als „tendenziell positiv“. Das Setzen von Akupunkturnadeln reduziert die Zahl der Migräne-Attacken genauso wirksam wie das Einnehmen von Medikamenten zur Migräne Vorbeugung. Wenn es um die Stärke der Kopfschmerzen bei einer Migräne geht, lindert Akupunktur diese sogar stärker als Medikamente. Allerdings sprechen nicht alle Menschen gleichermaßen auf Akupunktur an.

Hilft Akupunktur gegen Migräneattacken?

Akupunktur eignet sich vor allem als Behandlung zur Migräne Vorbeugung, um die Anzahl und Intensität der Migränetage langfristig zu reduzieren. Kündigt sich der Migräneanfall erst einmal mit den typischen Vorboten wie Müdigkeit, Überempfindlichkeit oder Stimmungsschwankungen an, kann Akupunktur nicht mehr akut helfen. Dann greifen Betroffene am besten zu den verordneten Medikamenten, um die Intensität und Dauer der Migräne abzuschwächen.

Beugt Akupunktur Migräneanfällen mit Aura vor?

Bei einer Migräne mit Aura treten zusätzlich zu den pulsierenden, einseitigen Kopfschmerzen neben Übelkeit, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit auch Sehstörungen auf. Da Betroffene nicht bei jedem Migräneanfall auch eine Aura haben, lässt sich die Wirksamkeit von Akupunktur auf diese nur schwer untersuchen. Es ist daher nicht ausreichend erforscht, ob Akupunktur neben den Kopfschmerzen auch die Aura abschwächt. In jedem Fall kann Akupunktur als wirksame Migräne Vorbeugung das Auftreten der Attacken mit Aura verringern.

Wie funktioniert Akupunktur zur Vorbeugung von Migräneanfällen?

Die Akupunktur gehört zu den Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Sie basiert auf der Lehre der Meridiane, durch die die Lebensenergie durch den Körper fließt. Gerät sie ins Stocken, kann sich das mit Beschwerden wie Migräne äußern. Bei der Akupunktur werden Blockaden in den Meridianen mit Nadeln gelöst und dadurch die Beschwerden gelindert.

Wie lange dauert es, bis Akupunktur erfolgreich Migräne vorbeugt?

Als Migräne Vorbeugung werden zu Beginn der Akupunktur Behandlung zwei wöchentliche Sitzungen durchgeführt. Durchschnittlich tritt nach etwa einem Monat regelmäßiger Akupunktur eine erste Besserung ein und nach zwei Monaten ist die Behandlung abgeschlossen. Allerdings sprechen nicht alle Menschen mit Migräne gleichermaßen auf Akupunktur an. Bei manchen sind insgesamt bis zu 30 bis 40 Akupunktur Sitzungen nötig, bis sich die Migräne dauerhaft bessert.

Zur langfristigen Migräne Vorbeugung sollten Betroffene immer wieder Auffrischungsbehandlung durchführen lassen. So lassen sich mit einigen Akupunktur Sitzungen im Abstand von mehreren Monaten die Symptome und das Auftreten der Migräne dauerhaft lindern. Wie oft und in welchem Abstand Akupunktur den größten Nutzen zeigt, ist allerdings noch nicht abschließend erforscht. Am besten testen Betroffene daher aus, was ihnen am meisten hilft.

Wie läuft eine Akupunktur Sitzung zur Migräne Vorbeugung ab?

Vor der Akupunktur Behandlung schildern Betroffene dem Behandler zuerst ihre Symptome. So kann dieser bestimmen, welche der knapp 400 verschiedenen Akupunkturpunkte er verwendet. Die eigentliche Akupunktur dauert zwischen 20 und 40 Minuten. Der Patient liegt dabei auf einer bequemen Liege und kann sich entspannen.

Der Therapeut sticht nach und nach fünf bis 20 feine Akupunkturnadeln in die Haut und justiert diese sanft. Dabei arbeitet er in der Regel symmetrisch. Akupunkturpunkte für Migräne liegen sowohl im Nacken als auch am Unterarm, unterhalb des Knies und an den Füßen. Die Nadeln bleiben insgesamt 15 bis 30 Minuten an Ort und Stelle und sollten sich nicht bewegen, bevor sie am Ende der Akupunktur Behandlung wieder herausgezogen werden.

Ist Akupunktur zur Vorbeugung von Migräne schmerzhaft?

Die für die Akupunktur verwendeten Nadeln sind mit einer Stärke von 0,15 bis 0,4 Millimetern äußerst fein. Außerdem werden sie schnell und nur oberflächlich in die Haut gestochen. Die meisten Menschen empfinden Akupunktur daher als weitestgehend schmerzfrei, nicht schlimmer als das Auszupfen eines Haares.

Welche Nebenwirkungen kann Akupunktur haben?

Akupunktur gilt in der Regel als gut verträglich und nebenwirkungsarm. Manchmal können allerdings folgende Begleiterscheinungen auftreten:

  • leichte Blutung nach dem Entfernen der Akupunkturnadel
  • kleine Einblutungen in die Haut
  • leichte Schmerzen wie bei einem Muskelkater rund um die Einstichstelle
  • Konzentrationsschwierigkeiten direkt nach der Behandlung

Wer zahlt Akupunktur zur Vorbeugung von Migräne?

Akupunktur zur Vorbeugung von Migräneanfällen ist eine sogenannte individuelle Gesundheitsleistung, kurz iGeL. Das heißt, dass sie nicht zum festgeschriebenen Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gehört und nicht standardmäßig von ihnen übernommen wird. Betroffene müssen die Kosten für die Akupunktur als Prophylaxe für Migräneanfälle daher in der Regel selbst übernehmen.

Private Krankenkassen haben einen deutlich größeren Leistungskatalog, der oft auch alternative Heilverfahren wie die Akupunktur einschließt. Menschen mit Migräneanfällen sollten im Vorfeld der Behandlung prüfen, ob und in welcher Höhe Akupunktur in ihrem Tarif enthalten ist und welche Voraussetzungen die Behandlung und der Therapeut eventuell für eine Übernahme der Akupunktur durch die Krankenkasse erfüllen müssen.

Was kann man vorbeugend gegen Migräne tun?

Akupunktur ist nur einer von vielen Bausteinen zur erfolgreichen Vorbeugung von Migräneanfällen. Da Stress zu den häufigsten Auslösern von Migräne gehört, empfiehlt die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft in ihrer Leitlinie zur Therapie und Prophylaxe von Migräne auch Entspannungsverfahren. Dabei können Betroffene selbst herausfinden und wählen, was ihnen guttut und sie entspannt. Infrage kommen zum Beispiel Yoga, Qi Gong, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Biofeedback-Verfahren. Entsprechende Kurse zum Erlernen von Entspannungstechniken werden oft von den Krankenkassen bezuschusst – egal, ob man unter Migräneanfällen leidet oder nicht.

Mithilfe eines Kopfschmerztagebuchs können Menschen mit Migräne herausfinden, welche persönlichen Auslöser es für ihre Schmerzattacken gibt. Anschließend lassen sich beispielsweise triggernde Lebensmittel oder Gerüche gezielt vermeiden und damit die Häufigkeit von Migräneanfällen deutlich verringern. Auch die Wirksamkeit von Medikamenten zur Behandlung der Migräne oder von Akupunktur als vorbeugende Maßnahme können in einem Kopfschmerzkalender festgehalten und überprüft werden.

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